Digital Development Goals
Digital Development Goals – das ist das Thema der ersten #NPOBlogparade von „D3 – so geht digital“. Angelehnt an die Formulierung der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung – Sustainable Development Goals – geht es um die Frage: Wie könnten unsere Ziele für eine nachhaltige, inklusive und soziale digitale Entwicklung aussehen?
Das Thema Digitalisierung ist überall präsent. Ob durch die mangelnde Netzabdeckung im ländlichen Raum, dem Wettbewerb um die Entwicklung des autonomen Fahrens oder dem Digital-Gipfel der Bundesregierung. Je nach Blickwinkel fühlt sich die Digitalisierung für die einen so schnell an, dass es schwerfällt, Schritt zu halten, für die anderen kann es nicht schnell genug gehen.
Das mag zum einen an der jeweiligen Generation liegen – den jüngeren unter uns fällt das Schritt-halten meist wesentlich leichter als den älteren Mitbürger*innen –, zum anderen ist es jedoch stark davon abhängig, in welchem Bereich die Akteure beruflich aktiv sind. Während die Wirtschaft ein ordentliches Tempo vorlegt, die Politik immer wieder auf Herausforderungen reagiert und neue Lösungen sucht, blieb das bürgerschaftliche Engagement und seine Akteure lange Zeit auf sich gestellt. Das hat sich inzwischen glücklicherweise geändert. Immer mehr Organisationen, Vereine und Initiativen beschäftigen sich mit der Digitalisierung unterstützen mit ihren Erfahrungen auch kleine Vereine bestmöglich. Das zeigt allein diese Blogparade zum Thema vom Projekt „D3 – so geht digital“ der Stiftung Bürgermut. Darüber hinaus sind auch das BBE, betterplace.org, Akademie für Ehrenamtlichkeit und DAKU in dem Feld sehr aktiv – um einige der Akteur*innen zu nennen.
Besonders mit der Einführung der DSGVO ist etwas ins Laufen gekommen, was vorher eher vernachlässigt wurde: Kostenfreie Informations- und Unterstützungsangebote für gemeinnützige Träger wurden entwickelt und nahmen ihre Arbeit auf, Einrichtungen des bürgerschaftlichen Engagements haben sich vernetzt, ausgetauscht und neue Anknüpfungspunkte gefunden.
An dieser Stelle kommen auch wir – das Projekt „Digitale Nachbarschaft“ von Deutschland sicher im Netz e.V. – ins Spiel. Wir beschäftigen uns täglich mit den Herausforderungen von Vereinen, Initiativen und ehrenamtlich engagierten Bürger*innen in Bezug auf digitale Chancen und dem sicheren Umgang im Netz – und dementsprechend auch immer wieder mit uns selbst.
Die Digital Development Goals, welche für uns einen großen Stellenwert einnehmen, sind daher folgende:
- Förderung digitaler Kompetenzen und Unterstützungsangebote für den digitalen Wandel in der Zivilgesellschaft
Immer wieder werden wir mit der Frage konfrontiert: „Was heißt Digitalisierung eigentlich?“. Dicht gefolgt von: „Wie weit ist unser Verein digitalisierbar?“, „Wo soll ich anfangen?“ und „Wo sind die Chancen? Mit welchen Risiken/Herausforderungen muss ich rechnen und wie gehe ich mit diesen um?“. Diese Fragen stehen repräsentativ für viele Vereine – besonders kleinere, aber auch größere stehen damit allein und müssen sich die Antworten mühsam erarbeiten. Unsere Vision ist eine selbstbestimmte und souveräne Zivilgesellschaft, die die digitalen Chancen sicher zu nutzen weiß und davon profitiert. Durch Angebote wie „D3 – so geht digital“, die betterplace academy, opentransfer, das BBE-Projekt „Forum Digitalisierung und Engagement“ und auch durch die Digitale Nachbarschaft erhalten Vereine und ehrenamtlich engagierte Bürger*innen Unterstützung und Hilfestellungen, um dieses Ziel zu erreichen – auch wenn es noch ein langer Weg bis zum Ziel ist. Die Angebote sind vorhanden und werden regelmäßig weiterentwickelt. Immer mehr Vereine greifen darauf zu. Das Netzwerk wird größer – die Synergieeffekte machen sich bemerkbar. So zum Beispiel durch den Erfolg des Digital Social Summit. Auch wir in der Digitalen Nachbarschaft spüren das gesteigerte Interesse. Die Anzahl der Vereine, die sich den digitalen Wandel zutrauen und diesen Schritt selbstbewusst zu gehen bereit sind, nimmt zu. Der größere Teil steckt noch am Anfang oder mittendrin, andere präsentieren bereits ihre Innovationen. Ein gutes Beispiel ist die digitale Plattform „Engagiert in Halle“ von der Freiwilligen-Agentur Halle in Kooperation mit der Stadt Halle sowie den Stadtwerken Halle. Diese möchte mittels der Plattform Engagement und Ehrenamt stärker ins Licht rücken. Auf der Website gibt es zum Beispiel einen digitalen Engagementfinder, Inspirationen und Videos.
2. Datensparsamkeit
Ein weiteres wichtiges Ziel ist der sparsame Umgang mit Daten. Schon als Privatperson sollte ich darauf achten, was ich in sozialen Medien und auf anderen Online-Plattformen von mir preisgebe. Aber auch als Verein oder Initiative kann ich in Fragen der Datensparsamkeit als gutes Beispiel vorangehen. So ist genau zu überlegen, welche personenbezogenen Daten für die Vereinsarbeit verarbeitet werden müssen. Vor allem mit der Einführung der DSGVO hat dieser Punkt einen großen Stellenwert eingenommen. Denn darin ist die Datensparsamkeit das Grundkonzept des Umgangs mit personenbezogenen Daten. Mit der DSGVO und der daraufhin eintretenden Debatte ist damit auch etwas Entscheidendes passiert. Die einzelnen Akteure wurden zur Datensparsamkeit sensibilisiert. Bevor Daten erhoben werden, stellen sich nun zunächst einige Fragen: Welche Daten sind notwendig? Wo speichern wir diese? Und wie lange müssen wir diese aufbewahren? Diese Entwicklung ist ein richtiger und wichtiger Schritt zu Datensparsamkeit und Datensouveränität, den wir nachhaltig unterstützen wollen und uns auch selbst immer wieder in Bezug darauf hinterfragen.
Dass diese Digital Development Goals schon spürbar im Bewusstsein vieler Vereine und Initiativen angekommen sind, macht uns von Deutschland sicher im Netz e.V. glücklich. Besonders, dass die Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements und seiner Akteure auf dem Weg des digitalen Wandels durch die neu entstandenen Netzwerke, Kooperationen und den daraus resultierenden Austausch nachhaltig gefördert wird. Daher freuen wir uns über jeden, der diesen Weg mit uns gestaltet, um den Zielen immer näher zu kommen.